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Extrahierte Ortsnamen: Marseille Lyon Italien Brindisi Paris Stuttgart Wien Budapest Belgrad Konstantinopel Saloniki Antwerpen Amsterdam Rhein Mainz Hamburg Bremen Frankfurt_a._M. Basel Mailand Stettin Berlin Oberitalien Venedig Berlin Dresden Prag Wien Venedig Hamburg Berlin Breslau Krakau Lemberg Odessa Frankfurt Berlin Königsberg Petersburg Moskau Petersburg Kiew Sfamara Orenburg Wien Moskau Paris Berlin Osteuropas Perm Jekaterinburg Asien Mitteleuropas Niederrhein Donau Frankreich England Holland Liverpool
48 Osteuropa.
Bevölkerung in den Ostseeländern, die Rumänen und Griechen an den
Küstenländern des Schwarzen Meeres und Juden, die zahlreich im Reiche
zerstreut wohnen und Handel treiben.
Die Deutschen (2 Mill.) im russischen Reiche sind hauptsächlich auf
drei Gebiete verteilt, a) In den baltischen Provinzen sind es Nach-
kommen jener Deutschen, die zur Zeit der Ritterherrschaft und der Hansa das
Land kolonisierten; zum Teil stammen die Siedelungen aus späterer Zeit.
Die berühmteste aller städtischen Kolonien ist die in St. P et ersburg, die der
eigentliche Mittelpunkt des ganzen deutschen Lebens in Rußland ist. Bei
Petersburg Schwabensiedelungen aus der Zeit Katharinas Ii.
b) Das zweite Gebiet der deutschen Kolonisten sind die Wolgakolonien
in der Nähe der Städte Ssamara, Ssaratow und Sarepta. Diese
Niederlassung ist von Herrnhutern gegründet und erfreut sich ganz besonderer
Blüte, c) Endlich sind die Ansiedlungen in Südrüßland, im Gebiet
der pontischen Steppe, zu erwähnen, wo namentlich deutsche Mennoniten viel
zur Kulturentwickelung jener Gegend beigetragen haben. — Die Deutschen in
Rußland haben größtenteils ihr deutsches Wesen treu bewahrt. Rußland
war das Ziel deutscher Auswanderer, bis die Union bevorzugt wurde (1820).
Zu den mongolenartigen Völkern gehören in Nordrußland die
Finnen mit hoher Kultur, Lappen und Samojeden, in den südrussischen
Steppenländern die Nomadenvölker der Kirgisen, Tataren und
Kalmücken. Unter den sö. Steppenvölkern ist der Moh ammed anismus
verbreitet, unter den mongolenartigen Völkern des Nordens noch vereinzeltes
Heidentum anzutreffen.
Rußland ist einschließlich seiner asiatischen Besitzungen das zweitgrößte
Land der Erde und hat vor dem britischen Weltreiche, dem es an räumlicher
Größe etwas nachsteht, die Geschlossenheit des Besitzes voraus. Freilich fehlt
ihm ein offener, eisfreier Zugang zum Ozean, so daß man es nicht selten
mit einem gefesselten Riesen verglichen hat. Die gewaltige Ausdehnung
seiner dünn bewohnten Fläche, die in Kriegszeiten ein günstiges Verteidigungs-
mittel darstellt (Napoleon I.), ist eine der Hauptursachen dafür, daß das
heutige Rußland bei weitem noch nicht die gleichmäßige wirtschaftliche und
kulturliche Höhe der westeuropäischen Reiche erlangt hat. Der Masse des
russischen Volkes fehlt jede Bildung. Unerträgliche Steuerlasten und ein be-
stechliches Beamtentum halten den Fortschritt auf. So kommt es, daß Ruß-
lands natürlichster Reichtum, sein fruchtbarer Boden, dem Raubbau unterliegt,
Mißernten und furchtbare Hungersnöte keine Seltenheit sind und die Ertrags-
fähigkeit auch des Schwarzerdegebiets langsam abnimmt. Trotzdem beruht
Rußlands weltwirtschaftliche Bedeutung auf seinem Getreidebau. Auf
Rußland kommt in guten Jahren mehr als 1j3 der ganzen europäischen
Getreideernte, und das Getreide nimmt fast die Hälfte der russischen Ausfuhr
ein. Unbedeutender ist die Viehzucht, die nur in der südrussischen Steppe
eine gewisse Rolle spielt und als Renntierzucht das Leben in der
nördlichen Tundra möglich macht. Neben Schweden ist Rußland das wald-
reich st e Land Europas; die bedeutungsvolle Jagd auf Pelztiere und die
erhebliche Holzausfuhr hängen damit zusammen. An die wasserreichen Flüsse
und Küstengewässer knüpft sich ein ergiebiger Fischfang; der Kaviar ist
ein geschätzter Ausfuhrartikel.
Der Mineralreichtum des europäischen Rußlands ist geringer, als
man vielfach glaubt. Nur der Ural liefert neben Platina das meiste Gold
in Europa; die Haupterzlagerstätten liegen auf dem asiatischen Abhang des
Gebirges. Auch die Petroleumquellen am Kaukasus gehören zu Asieu. Die
Kohlen sind geringwertig, nur die polnischen an der oberschlesischen Grenze
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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50 Osteuropa,
Getreidehafen und 1. Seehafen Rußlands, ist erst 1794 gegründet. —
Sewastopol, starke Festung.
In Ostrußland: Kasan, alte Hst des tatarischen Ostrutzlands. —
st Ssaratow, Stadt im Gebiet deutscher Kolonisten an der Wolga. Von
Alexander-Newskij-
Kathedrale.
Blick auf die Jahrmarktstadt von Nischni-Nowgorod.
Bestimme die Lage der Stadt aus dem Atlas! Wie bei Kiew und anderen
russischen Städten kann- man bei Nischni-Nowgorod ein rechtes Bergufer mit
der alten und vornehmen Stadt und ein in unendlicher Einförmigkeit sich
erstreckendes, flaches, sumpfiges, im Frühjahr weithin überschwemmtes Wiesen-
ufer mit Weidengestrüpp unterscheiden. Die weltberühmten Messen, deren
Besucherzahl bis auf 400000 steigt, werden auf der Flußinsel zwischen Oka
und Wolga abgehalten. Dieser „Jahrmarkt", der eine förmliche Stadt von
Kaufläden und Lagerräumen bildet und von der stattlichen Alexander-
Newskij-Kathedrale beherrscht wird, ist mit der eigentlichen Stadt auf dem
Bergufer durch eine hölzerne Brücke verbunden, deren Verkehr zur Meßzeit
besonders sehenswert ist. — Orientiere das Bild nach den Himmelsgegenden!
Wie heißt der breit hervortretende Fluß im Vordergrunde, wie der schmäler
erscheinende im Hintergrunde? Bestimme die Flußrichtung beider? Wo ist
die Vereinigung beider vom Bilde aus zu suchen, wo die eigentliche Stadt
Nischni-Nowgorod? — Die mittlere Wolga ist das natürliche Ver-
einigungsgebiet der Wasserstraßen Rußlands vom Kaspischen Meere her, von:
Ural (Fluß?), vom Schwarzerdegebiet Zentralrußlands (Fluß?), von der
Ostsee und dem Eismeere her; die letzteren werden durch die sumpfige Senke
mit der Wolga verbunden, die zwischen der Finnischen Seenplatte und der
Waldaihöhe zu Kanalverbindungen geradezu herausfordert. Schon im Mittel-
alter fanden an der mittleren Wolga Messen statt, nach Nischni-Nowgorod
wurden sie 1822 verlegt. Die Messen sind wie anderwärts im Zeitalter der
Eisenbahnen in ihrer internationalen Bedeutung zurückgegangen, besitzen aber
für den russischen Markt noch hervorragende Bedeutung. Zum Unterschiede
von anderen Meßstädten werden in Nischni-Nowgorod wirklich noch alle zu
verkaufenden Waren, vom rohen Bodenerzeugnis bis zum raffinierten Luxus-
artikel, aufgestapelt.
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40 Osteuropa.
aufgebaut, die als hunderte von km lange, schmale, bis 60 m hohe Wälle aus
Geröll und Sand wahrscheinlich Aufschüttungen von Schmelzwasserbächen
unter Eis darstellen. Eine wesentliche Wirkung für die heutige Gestalt der
skandinavischen Landschaft besonders an den Küsten ist den „Strand-
Verschiebungen" vor, während und nach der Eiszeit zuzuschreiben.
Die Bewässerung ist sehr reich. Die zahlreichen Flüsse, Elf, d. i.
Fluß, genannt, haben einen kurzen, reißenden Laus, sind reich an Wasser-
fällen, durchfließen viele Seen und sind zur Schiffahrt ungeeignet. Die
bedeutendsten Flüsse sind der Glomm, der Klar-Elf, der sich in den
Wenersee ergießt, als Göta-Elf aus demselben heraustritt, die berühmten
Trollhätta-Fälle bildet und bei Göteborg ins Kattegat mündet, ferner
die Dal-Elfe (d. i. Talfluß) und der Torneä.*) Wie heißen die drei
größten Seen?
Nordisches L a nb f ch a ft § 6 i ld: Die Trollhättafülle am Götaelf,
bestehend aus 4 Fällen, zusammen 33 m hoch. Heute arbeiten Brettermühlen
in der früher so feierlichen Waldeinsamkeit.
Das Klima ist an der norwegischen Küste Seeklima mit reichlichen
Niederschlägen und wird durch den Einfluß des Golfstromes bedeutend ge-
mildert, so daß bis über den Polarkreis hinaus noch anbaufähiges Land zu
finden ist, die norwegische Küste auch im Winter ohne Eis ist und die Fischerei
*) ä, ein dumpfes a, halb a, halb o, bedeutet Wasser, wie unser a, z. B.
in Fuld—a.
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Extrahierte Ortsnamen: Osteuropa Göteborg Götaelf Fuld—a
Rußland. 43
norwegischen aufweist. — Skandinavien, hart an die Polargrenze des mensch-
lichen Lebensraumes gerückt, ist durch die Tätigkeit seiner hochbegabten und
gebildeten Bevölkerung bereits zu^ einer kulturellen Entfaltung gebracht, die
eine weitere Volkssteigerung kaum erlaubt. Daraus erklärt sich die starke
Auswanderung aus beiden Reichen und die erhebliche Einfuhr von
Nahrungsmitteln.
Die deutschen Handelsbeziehungen zu Norwegen, die aber
für dieses 1/4; seines Außenhandels darstellen und nur in der Einfuhr von
England übertroffen werden, sind nicht allzugroß. In stark schwankenden
Mengen führt Deutschland Salzheringe ein, Mehl, Zucker und Textilwaren
aus. Anders bei Schweden. Deutschland ist Schwedens Hauptlieferant
(Getreide, Textil- und sonstige Industriewaren), gleichzeitig nächst England
sein bester Kunde (Holz, Eisenerz, Steine). Zum Zwecke eines noch innigeren
Handelsverkehrs zwischen beiden Ländern läuft seit 1910 die Eisenbahn-
Dampffähreverbindnng Saßnitz—trelleborg.
3. Staatliche Verhältnisse und Ortskunde.
a) In Schweden (448000 qkm, 5'/z Mill. E., 12 auf 1 qkm): * Stockholm,
am Ausgange des Mälarsees ins Meer, auf Inseln (Holmen) und Halbinseln
sehr schön gelegen, „das nordische Venedig"; Hst., erste Industriestadt und
Handelshafen der Halbinsel, Ausfuhrhafen für schwedisches Eisen und Holz;
Mittelpunkt des geselligen und wissenschaftlichen Lebens im Reiche. —
Upfäla, alte Pflegstätte der Wissenschaft in Skandinavien; Universität;
Sitz des Erzbischof-Primas. — V Göteborg ljöteborg, deutsch Gotenburg),
zweite Handelsstadt Schwedens. — Malmö, Ausfuhrhafen der fruchtbaren
Landschaft schonen. — Haparanda, n. Hafen, bekannte Wetterwarte. —
Zu Schweden gehört die Ostseeinsel Gotland mit Wisby, zur Zeit der
Hansa sehr bedeutend.
b) In Norwegen (322000 qkm, 2'/z Mill. E., 7 auf 1 qkm). * Christiania,
sehr schön gelegene Hst. und einzige Großstadt Norwegens; Universität. —
Bergen, Hauptfischmarkt des Landes, Massenfang des Herings. —
Drontheim, alte Hauptstadt Norwegens, in fruchtbarer Gegend am gleich-
namigen Fjord gelegen; Handelsstadt. Von hier aus über die sonst unweg-
samen Fjelde Bahnverbindung gen 80. nach Schweden, mit Abzweigung nach
Chriftiania. — Tromsö, Hafenstadt auf einer nordischen Felseninsel n. der
Lofotinseln, wichtig für den Stockfischfang. — H ammerfest, nördlichstes
Handelsstädtchen der Erde, auf einer Küsteninsel gelegen.
2. Ruszland.
(5400000 qkm. 128 Mill. E., 24 aus 1 qkm.)
(Insgesamt 22-/4 Mill. qkm, fast 160 Mill. E.)
1. Tas Land. Rußland, 10 mal fo groß wie das Deutsche Reich,
nimmt den ganzen 0. Europas ein. Es umfaßt das Tiefland vom Ural
bis zur Ostsee, vom Schwarzen Meer bis zum Eismeer. Ähnlich wie
Frankreich öffnet es sich nach mehreren Meeren. Allein sämtliche Häfen
werden durch den strengen Winter mit Eis geschlossen; außerdem sind die
schmalen Zugänge zur Ostsee und zum Schwarzen Meere im Kriege leicht
. durch feindliche Kriegsschiffe zu sperren. Daher das Bestreben Rußlands, in
Asien eisfreie Häfen zu erwerben. Nenne nach der Karte die beiden Halb-
inseln, die drei Oftfeebusen, je einen Meeresteil im N. und S.!
Die 53 oben g est alt ung ist einförmig. Rußland umfaßt das große
osteuropäifche Tiefland, das durch den Ural vom Tieflande Nord-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Personennamen: Ruszland
Extrahierte Ortsnamen: Skandinavien Norwegen England Deutschland Schweden Deutschland Schwedens England Schweden Stockholm Skandinavien Schwedens Haparanda Schweden Gotland Norwegen Christiania Norwegens Herings Drontheim Norwegens Schweden Chriftiania Deutsche_Reich Europas Ostsee Frankreich Ostsee Asien
44 Osteuropa,
asiens geschieden ist, und die finnische Seenplatte. — Die Be-
wässerung ist sehr reich. Die zahlreichen Flüsse sind gleichmäßig auf das
Tiefland verteilt. Welche Ströme fließen a) zum Eismeer, b) zur Ostsee,
c) zum Schwarzen Meer, ä) znm Kaspisee? Die russischen Flüsse tragen
als Tieflandströme durch ihre Schiffbarkeit dazu bei, die Küstenstrecken mit
der Mitte des Landes in Verbindung zu bringen. Auch sind sie bei den
niedrigen Wasserscheiden leicht durch Kanäle zu verbinden. Das Hauptquell-
gebiet ist die Waldaihöhe. Unter den stehenden Gewäffern befinden sich
die größten europäischen Seen: Ladogasee und Onegasee. Im einzelnen
ergeben sich folgende natürliche Vodengebiete:
1. Der Ural, ein altes, in der Steinkohlenzeit gefaltetes Rumpfgebirge,
reicht vom oberen Knie des Uralflusses bis zum Eismeer. Es ist das
längste Gebirge Europas. Der Kamm ist niedrig, und die durch Abtragung
herausgearbeiteten harten Quarzitgipfel überragen nur wenig die der höchsten
deutschen Mittelgebirge, Auf der Westseite allmählich ansteigend, fällt der
Ural nach der asiatischen Seite steiler ab. Der mittlere Ural ist reich an
Eisen, Platina, Gold und Halbedelsteinen.
2. Die finnische*) Secplattc ist eine niedrige Granitplatte. Ihre Natur
erinnert an das benachbarte Skandinavien. Sie ist das ivald- und feen
reichste Land Europas, daher auch „Das Land der 1000 Seen" ge-
nannt. Die anbaufähigen Stellen haben nur an der Küste einige Aus-
Helsingsors.
Die Hauptstadt Finnlands liegt auf einer vielfach gezackten Landzunge, die
sich in östlicher Richtung erstreckt und so links und rechts eine Nebenbucht
der tief in das Land einschneidenden Hauptbucht bildet. Diese wird Halbkreis-
förmig von granitischen Felseneilanden abgeschlossen, zwischen denen nur an
einer einzigen Stelle ein schmales Fahrwasser sür Schiffe mit größeren! Tief-
gang existiert. Auf einigen dieser Inseln (7), durch Brücken verbunden,
befinden sich die Befestigungsanlagen von Sveaborg, „dein Gibraltar des
Nordens". Inwiefern ist dieser Beiname für Helsingfors gerechtfertigt? Worin
bestehen die Unterschiede in der Aufgabe beider Festungen?
*) Finnland, deutscher Name für Sumpfland, vergl. Fenn, hohes
S-L:<mrt.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Ortsnamen: Osteuropa Ostsee Kaspisee Europas Skandinavien Europas Finnlands Helsingfors Finnland
46
Osteuropa,
und Flachsbau; außer Ackerland treten ausgedehnte Forsten und Sümpfe
auf. Newa und Düna sind die wichtigsten Flüsse des Beckens, an ihren
Mündungen die Eingangstore Petersburg und Riga.
c) Das we st russische Tiefland gliedert sich in die Flußebenen von
Dnjepr, Niemen*) und Weichsel. Im Gebiet des obern Dnjepr und
seines Nebenflusses, des Pripet, zieht sich die größte Sumpflandschaft
Europas hin, das Gebiet der jetzt allerdings zum Teil trocken gelegten
und anbaufähig gemachten Rokitno-Sümpfe. Die Landschaften des
mittleren Dnjepr und das Flachland um die Weichsel sind ergiebige Getreide-
länder, außerdem waldreich. Das Vorkommen von Kohle begünstigt Industrie
in Warschau und Lodz (lötsch). Im W. vom mittleren Dnjepr eine Plateau-
landschaft, von Bug und Dnjestr durchschnitten.
cl) Das Becken der Wolga. Die Wolga (= die Große) ist mit
3200 km Stromlänge der größte Fluß Europas. Quelle, Laufrichtung,
Mündung? Rechts das hohe Bergufer mit Erhebungen bis 350 in, links
das niedrige Wiesenufer. Die bedeutendsten Nebenflüsse sind links diekama,
rechts die Oka mit der Moskwa. Die Wolga ist die Hauptverkehrs-
straße des weiten Ostens. Im Gebiet des Ober- und Mittellaufs große
Wälder und ausgedehnte Ackerflächen mit vorwiegendem Getreide-, Flachs-
und Hanfbau. Eine dicht bevölkerte Ackerbauzone zieht sich von der
mittleren Wolga bis zur polnischen Grenze hin, das Gebiet der fruchtbaren
„Schwarzerde", die Getreidekammer Europas. Die Städte Kiew und
Eharkoff (kärkoff) verdanken ihre Blüte dem Getreidehandel. Das Land
östlich des Unterlaufs gehört bereits der öden Kafpifteppe an.
e) Das pontische Tiefland umfaßt die weidereiche pontifche
Steppe nördlich vom Schwarzen Meer. Im Frühjahr ist die weite Steppe ein
großer Gras-und Blumenteppich mit einer oft geradezu wunderbaren Farben^
pracht der Blüten, belebt von zahlreichen Viehherden und allerlei wildem
Steppenlandschaft: Südrusstsche Steppe am Dnjepr.
*> D. i. deutscher Fluß.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Extrahierte Ortsnamen: Osteuropa Petersburg Riga Europas Warschau Lodz Europas Moskwa Europas Kiew
Asien. 91
silberhaltige Altai,*) das reißbleireiche Sajanische Gebirge. In
Kamtschatka erheben sich einzelne tätige Vulkane bis zur Höhe des Mont-
blanc. — Die 3 Riesenströme folgen der ^.-Abdachung des Landes zum
einsamen Eismeer. Wie heißen sie? Für den Verkehr nach außen hin
haben sie sehr geringe Bedeutung, da ihr Unterlauf durch ein unwirtliches
Gebiet führt, den größten Teil des Jahres eine Eisdecke trägt, und da sie
in das selten eisfreie Eismeer münden. Ihr Fischreichtum ist aber eine
Hauptnahrungsquelle der dortigen Bewohner. Zum Großen Ozean fließt
der goldführende Amur. — Der Baikal, ein tiefer Süßwasser-Gebirgssee,
der mit seinem Grunde bis 1100 m unter den Meeresspiegel sinkt, ist das
größte stehende Gewässer Sibiriens und entwässert sich zum Jenissei.
Das Klima Sibiriens ist viel rauher und kälter als das Europas
unter gleicher Breite. Gegenden, die nicht weiter nach N. liegen als
Frankfurt a. M., haben kaum die mittlere Jahreswärme des n. Norwegens.
Dazu kommen die großen Wärmegegensätze des dortigen Landklimas: lange,
strenge Winter mit furchtbarer Kälte und nach raschem Übergange heiße
Sommer, in denen sich die Pflanzenwelt entwickelt. So hat Jakutsk, das
wenig nördlicher als Bergen liegt, im Januar —43 °, im Juli 19 °. Zu
dieser Gestaltung des Klimas trägt außer der n. Lage Sibiriens Boden-
gestaltnng bei. Es ist im 0. überall von Randgebirgen umgeben. Hier
herrscht daher die größte Kälte, das Gebiet des Sibirischen Kältepols
(S. 97), wo man bis —70° beobachtet hat. Das günstigste, dem
Anbau von Früchten recht zuträgliche Klima haben die s. Gebirgstäler und
Ebenen. So eignet sich auch der größte Teil des Amurgebiets zum Feldbau;
in Kamtschatka dagegen (zwischen 50 und 60 0 n. B.) will Getreide nicht mehr
fortkommen; wohl aber gibt es hier dichte Laub- und Nadelwälder.
Die Pflanzen- und Tierwelt ist in den einzelnen Gegenden Sibiriens
sehr verschieden. Der Sw. ist eine Fortsetzung der turanischen Steppe und
wird hier wie dort von dem Nomadenvolke der Kirgisen bewohnt. N. davon
zieht sich vom Ural bis zum Alt^i ein breiter Gürtel fruchtbarer
Schwarzerde hin, die sich infolge zahlreicher Niederschläge und genügender
Jahreswärme zum Ackerbau wohl eignet. Noch weiter nach N. erstreckt sich
vom Ural bis zum Großen Ozean ein breiter Gürtel von Nadelholz-
Waldungen, die Heimat von allerlei Pelztieren, Zobel, Hermelin, Polar-
fuchs und wilden Jägervölkern. Den äußersten N. Sibiriens erfüllen die
Sumpf- und Moosflächen der öden Tundra.
Die Tundra ist die unabsehbare Wüste des Nordens. Im 8. grenzt sie
an den Gürtel der Wälder; im N. verschmilzt sie mit der dämmernden Fläche
des Eismeers. Während des 8—9 Monate langen Winters ist die gefrorene
schneeweiße Tundra eine grenzenlose, blendendweiße Ebene. Die Riesen-
ströme liegen unter dicker Eisdecke. Tage, Wochen kann das flüchtige Gefährt
des Reisenden über die Schneewüste gleiten, ohne eine menschliche Wohnung
anzutreffen. Die Sonne erhebt sich wochenlang gar nicht über den Hort-
zont; der Silberglanz des Mondes und die Strahlengarben des Nordlichtes
erhellen das lange, nächtliche Dunkel. Oft braust die „Purga", der grausige
Schneesturm der Tundra, in furchtbarer Macht über die Schnee-Einöden
und begräbt unter ihren lawinenartigen Schneemassen die Hütten der Ein-
geborenen. Der König der Tiere in jener „Zone des Eises" ist der Eisbär:
weiter s. hausen der Wols, der Polarfuchs und das wilde Renntier. — In
dem kurzen Sommer zeigt die Tundra ein ganz anderes Bild. Der Moor-
boden taut einige Zoll auf, bildet Sümpfe, Seen und Rinnsale, deren Ufer
ist neben dem Ural die Hauptsundstätte des Goldes im
russischen Gebier.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Zobel
Extrahierte Ortsnamen: Asien Kamtschatka Mont- Sibiriens Sibiriens Europas Frankfurt Norwegens Jakutsk Sibiriens Kamtschatka Sibiriens
92
Die fremden Erdteile.
sich mit Laubmoosen, Flechten, Gräsern, Zwergweiden und Beerenstauden be-
decken. Hier weidet der Samojede seine Renntierherden, begleitet vom Hunde,
dem zweiten Haustier des Nordens. Von 8. her ziehen zahllose Scharen
von Polarenten, Gänsen und Schwänen heran und erfüllen die Luft mit
betäubendem Geschrei und Geschnatter. Wolken von Mücken und Bremsen
sind in dieser kurzen Sommerszeit eine Landplage für Menschen und Vieh.
Die Bevölkerung Sibiriens ist entsprechend der Natur des Landes
nur sehr gering, a) Die Eingeborenen, etwa Mill., gehören der
Mongolischen Rasse an, sind dem Schamanentum*) ergebene Heiden und
gliedern sich in zahlreiche Hirten-, Jäger- und Fischervölker. In West-
Station Baikal an der Transsibirischen Eisenbahn.
Die Transsibirische Eisenbahn, die längste der ganzen Erde, zerfiel bis zum
Jahre 1904 durch den Baikalsee in zwei Teilstrecken. Zwischen den Stationen
Baikal und Myssowaja erfolgte die Verbindung durch 2 Trajektdampfer.
Doch war diese Uberfahrt wegen heftiger Stürme nicht ungefährlich und im
Winter trotz der Eisbrecher häufig nicht möglich. Die 1904 unter enormen
Kosten und unter unsagbaren Schwierigkeiten vollendete 250 km lange
„Baikal-Uferbahn" umgeht den 640 km langen, größten und tiefsten
Gebirgssee Asiens, der die Verbindung zweier großartiger Grabensenken n. von
der Vereinigung des Sajanischen- und Jablonoigebirges darstellt. — Wo ist
auf dem Bilde 8. zu suchen? Zeige auf den Bahngleisen, wie die Züge nach
Europa zu fahren müssen und wie nach „Transbaikalien"? Inwiefern läßt
das Bild auf die Entstehung des Baikalsees durch Grabensenkungen
schließen?
*) Die Schamanen oder Priester dieses Glaubens führen Zauberkuren
aus und vermitteln zuweilen den Verkehr der Lebenden mit ihren verstorbenen
Ahnen.
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Ortsnamen: Sibiriens West-
Station_Baikal Transsibirischen_Eisenbahn Myssowaja Asiens Europa
Asien. 93
Sibirien leben u. a. die Kirgisen und weiter n. die Samojeden, im
O. die Jakuten und Tungusen, am Beringsmeer die Tschuktschen.
Die meisten Stämme gehen durch Vermischung mit den Russen dem Unter-
gange entgegen, b) Die Eingewanderten, die große Mehrzahl der
Bevölkerung, sind russische und polnische Ansiedler oder Abkömmlinge von
solchen. Namentlich trifft man sie in der vorhin genannten Ackerbauzone
au, wo auch die wichtigsten Städte West-Sibiriens liegen. Manche von den
Ansiedlern sind auch Nachkommen von Verbannten, da Rußland noch bis
heute Sibirien als Verbannungsland für Verbrecher benutzt. Die
schwerste Strafe trifft diejenigen Verbannten, die in den Bergwerken dcs
Ural, Altai und des Amurgebietes arbeiten müssen.
Der Hauptreichtum Sibiriens besteht in Holz, Pelztieren, Mine-
ralien und fossilem Elfenbein (vom Mammut). Sibirien ist auch
das erste Graphitland der Erde. Das sibirische Reißblei wird Haupt-
sächlich in den Faberschen Bleistiftfabriken bei Nürnberg verarbeitet. Die
Transsibirische Eisenbahn, die von Tscheljabinsk ausgeht, führt über
Omsk, Tomsk, Jrkutsk bis nach Wladiwostock, dem russischen Kriegshafen
am Japanischen Meer. Ein südlicher Arm stellt die Verbindung mit dem
chinesischen Bahnnetz her (Dalni).*)
In West-Sibirien, und zwar im Ackerbaugebiet, Tobölsk am Ein-
fluß des Toböl in den Jrtysch. — Omsk am Jrtysch. — Tomsk, Unioer-
sitätsstadt unweit des Ob. — Krasnojarsk am Jenissel. Die meisten dieser
Städte liegen an der großen Handelsstraße, die von Kiachta durch die Acker-
bauzone nach Jekaterinburg führt (Sibirischer Trakt). In Ost-Sibirien:
Jrkutsk, w. vom Baikal an der Angara, einem Nebenfluß des Jenissel, bedeu-
tendste Stadt Sibiriens, Hauptstapelplatz für den chinesisch-russischen Verkehr.
— Jakutsk, an der Lena, Hauptniederlage für Pelzwerk und fossiles Elfen-
bein. — O ch otsk, sehr kalte Stadt mit wenigen Hundert E. am gleichnamigen
Meer. — Der Amurmündung gegenüber die an Wäldern und Steinkohlen
reiche Insel Sachalin, halb zu Japan gehörig.
2. Turan oder Westturkestan breitet sich als Tiefland zwischen
den w. Stufenländern Hochasiens und dem Kaspisee, sowie den iranischen
Randgebirge und Sibirien aus. Kaspisches Meer (—26 m), Aralsee
und Balkaschsee sind Reste eines vormaligen Meeres, das Turan einst
bedeckte. Der Aralsee nimmt die beiden Hauptflüsse Turans, Amu und Syr,
auf. — Das Klima zeigt schroffe Gegensätze. In den Steppen ..lauert im
Winter der nordische Bär; im Sommer streift der Tiger". — Das ganze
Gebiet ist größtenteils Steppe und Wüste, nur an den Flußläufen von
fruchtbaren Oasen unterbrochen. — Der Hauptteil der Bevölkerung
besteht aus nomadisierenden Turkmenen und Kirgisen. Ihr Gebiet ist die
Steppe. Die Städtebevölkerung der fruchtbaren Flußoasen ist iranisch.
Die Fruchtebenen, von altersher als asiatische Paradiese berühmt, liefern Reis,
Baumwolle, Getreide, Melonen, Wein und allerlei Obst.
<.• ^anze Gebiet gehört als „russisch Zentralasieu", wozu man auch
die Kirgisensteppen zählt, zu den russischen Besitzungen in Asien. Die Khanate
von Buchära und Chiwa haben sich noch einen Schein von Selbständigkeit
gewahrt. Buchara, Mittelpunkt des Karawanenhandels zwischen Indien
und Europa. — «äs Taschkent, Hst., größte Stadt im russischen Asien, und
Samarkänd liegen an der militärisch wichtigen Eisenbahn, die nach Oren-
bürg und an den Kaspisee führt (Transkaspische Bahn- vergl. S. 67).
*) Fahrzeit von Berlin nach Peking = 20 Tage.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Personennamen: Lena Turan Hauptflüsse_Turans
Extrahierte Ortsnamen: Asien Tschuktschen West-Sibiriens Sibirien Sibiriens Nürnberg Tscheljabinsk Omsk Tomsk Japanischen_Meer West-Sibirien Omsk Jrtysch Tomsk Krasnojarsk Jenissel Jekaterinburg Ost-Sibirien Sibiriens Sachalin Japan Westturkestan Hochasiens Sibirien Asien Buchara Indien Europa Taschkent Asien Berlin Peking